Weil jedes Wildkraut zählt!
21 Kräuterpädagogen erhielten Ihr anerkanntes Zertifikat
Kompetenz in Biodiversität, Schöpfungsverantwortung, Kreativität und Gesundheit
Rechtzeitig zum Erntedankfest ist der 11. Zertifikatslehrgang zur Ausbildung von Kräuterpädagogen mit Prüfung und Projektpräsentation erfolgreich zu Ende gegangen. „Ein ganzes Jahr lang sind die 21 Teilnehmenden mit Herz, Haut und Haaren an den Wildkräutern dran gewesen!“, betonten die beiden leitenden Kursleiter Biologin Gertrude Pammer aus Oberösterreich und Diplomagraringenieur Hansjörg Hauser aus Regensburg.
Dabei war die Ausbildung aus 20 Tagen mit zehn Modulen mehr als nur ein Langzeitlehrgang, sondern auch eine Lebensschule für Natur- und Schöpfungsverantwortung. Zu den Grundelementen der Qualifizierung zählten das Kennenlernen und Bestimmen von fast 300 Wildpflanzen aus über 30 Pflanzenfamilien, Botanik, Ökologie und Landwirtschaft, Überblick über Pflanzeninhaltsstoffe, ihre Rolle für die Wildpflanzen und ihre Wirkung für die menschliche Gesundheit, Pflanzensymbolik, Kulturgeschichte, Vermittlung methodisch-didaktischer Fähigkeiten zur Wissensweitergabe an Dritte, zahlreiche Exkursionen, Naturkosmetik und das Zubereiten von kulinarischen Spezialitäten für schmackhaftes Kochen und Aufbewahren, aber auch praktische Rezepturen für die Hausapotheke.
„Der Weg zum Titel Kräuterpädagoge/-in war für mich voller Begeisterung aber auch anspruchsvoll“ betonte eine Absolventin aus Regensburg. Dabei war der Rote Faden für alle Teilnehmenden ein nachhaltiger und schonender Umgang mit dem „Grünen Kleid“ der Erde, der vor allem auch die Lebensräume der Wildpflanzen und die Bedeutung der Landwirtschaft als Lebensraum prägendes Element zum Thema machte.
Abgeschlossen wurde mit einer schriftlichen und didaktischen Prüfung sowie mit einer praktischen Projektpräsentation, bei der wenigsten eine heimische Wildpflanze nachhaltig und kulturbotanisch im Mittelpunkt stehen musste. Neben Projektthemen wie „Die Fichte, Brotbaum für Waldbauern und tägliche Gesundheit“ und „Beinwell und Ackerhundszunge als Nutzpflanzen im permakulturellen Hausgarten“ begeisterten auch kreative Themen wie „Pflanzendetektive – ein wilder Tag für wilde Kindergartenkinder“ und „Die Königskerzen und der Beifuss im Kräuterbuschen Mariens“ die Prüfungskommission.
Die frisch gebackenen Kräuterpädagogen/-innen tragen nun individuell dazu bei, dass der regionale, ländliche Raum und seine Wildpflanzenwelt weiter an Bedeutung und Attraktivität gewinnt, Artenvielfalt und Biodiversität im Sinne der Schöpfungsverantwortung nachhaltig erhalten, aber auch das erworbene Wissen mit eigenen Angeboten und Veranstaltungen in Eigenverantwortung mit Höfen, Gemeinden, Schulen und anderen Organisationen weitergegeben werden.
Direktorin Barbara Schmidt war voller Freude und Stolz über die Abschlussergebnisse: „ Der Kräuterpädagogen-Lehrgang ist an unserem Haus ein nachhaltiges Kernangebot der ländlichen Erwachsenenbildung. Dabei finden der Dank für die Vielfalt der Wildkräuter der Erde und unser menschlicher Umgang damit ein buntes und wertschöpfendes Miteinander. Das und die Zusammensetzung der kompetenten Referenten aus Oberösterreich und Bayern machen unseren Kräuterpädagogenlehrgang zu einem einzigartigen Angebot!“
Der zwölfte Lehrgang läuft bereits, die Teilnehmenden stehen unmittelbar vor dem dritten und vierten Modul, in dem es um die pädagogische Gestaltung von Wildkräuterevents geht, aber auch um praxisrelevante Rechtsfragen und die Stärkung der eigenen Persönlichkeit bei Vermittlung von spannendem Wildkräuterwissen an Gruppen.
Der Lehrgang Nummer 13 startet am 4. und 5. September 2023.
Für den Text:
Hansjörg Hauser